Tag gegen Kinderarbeit

Am 12. Juni ist jedes Jahr der Welttag gegen Kinderarbeit. Er soll darauf aufmerksam machen, wie schlecht es den betroffenen Kindern geht. Für den Körper und die Psyche der Kinder ist die Arbeit oft sehr gefährlich. Außerdem können sie nicht in die Schule gehen und etwas für die Zukunft lernen.


Was ist Kinderarbeit?

Von Kinderarbeit spricht man, wenn Kinder unter 15 Jahren arbeiten und damit Geld verdienen. In der Europäischen Union ist es verboten, dass Kinder unter 15 Jahren arbeiten. Davon gibt es nur ein paar Ausnahmen. Zum Beispiel, wenn Kinder in Filmen, am Theater oder in Hörspielen mitmachen. Das ist ein Teil des Jugendschutzes.

Kinderarbeit früher

Vor vielen hundert Jahren war Kinderarbeit auch in Europa ganz normal. Im Mittelalter mussten Kinder genauso wie ihre Eltern auf den Feldern arbeiten. Auch später arbeiteten Kinder in den Fabriken, die damals gegründet wurden. Kindern musste man weniger bezahlen als Erwachsenen.

Bis zu 16 Stunden am Tag mussten sie arbeiten. Zum Vergleich: Heute arbeiten viele Erwachsene täglich nur acht Stunden. Das ist nur die Hälfte. Außerdem war die Arbeit für Kinder auch oft anstrengend oder sogar gefährlich.

Kinderarbeit heute

Auch heute ist Kinderarbeit noch ein großes Problem in der Welt. UNICEF ist das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen. Die Mitglieder glauben, dass fast 200 Millionen Kinder in armen Ländern auf den Kontinenten Asien, Südamerika, Afrika und im Osten Europas arbeiten. Sie arbeiten mehr oder weniger freiwillig in Plantagen. Manche Kinder arbeiten auch unter der Erde in Bergwerken oder in Kleider-Fabriken. Viele werden wie Sklaven behandelt und bekommen Geld für ihre Arbeit. Die Vereinten Nationen setzen sich dafür ein, dass es auf der Welt keine Kinderarbeit mehr gibt.

Durch die Corona-Pandemie ist die Zahl der arbeitenden Kinder wieder gestiegen: In den letzten vier Jahren sind es um 8,4 Millionen Kinder mehr geworden. So viele Menschen leben in ganz Österreich! Viele davon arbeiten, um Geld für ihre Familien zu verdienen, damit diese überleben können, weil die Eltern wegen der Corona-Pandemie keinen Job mehr haben.

Arten der Kinderarbeit

Es wird zwischen drei Arten der Kinderarbeit unterschieden:
  • leichte, erlaubte Tätigkeiten
    Das sind Arbeiten, die keine große Gefahr für die Gesundheit oder die Entwicklung der Kinder sind. Sie werden von Kindern im Alter von 12 – 14 Jahren ausgeübt, für nicht mehr als 14 Stunden pro Woche. Die Kinder können weiterhin zur Schule gehen.

  • Kinderarbeit
    Diese Arbeit ist gefährlich und wird von Kindern unter dem Mindestalter von 12 Jahren ausgeführt.

  • gefährliche Arbeit
    Diese Tätigkeiten können negative Folgen für die Sicherheit, Gesundheit und Entwicklung der Kinder haben
    Beispiele: lange Arbeitstage, Nachtarbeit, Arbeit mit gefährlichen Maschinen und Stoffen, schwere Transporte

Besonders viel Kinderarbeit an Kriesenorten

Am meisten Kinderarbeit gibt es dort, wo es oft Krisengibt. Viele der Kinder dort müssen arbeiten, weil sie ihre Eltern verloren haben und auf sich alleine gestellt sind, oder weil die Familie nicht genug Geld zum Überleben hat. Diese Kinder haben oft auch keine Möglichkeit in die Schule zu gehen. Die Hälfte der Kinderarbeit, die heutzutage geschieht, passiert in Afrika. Die meisten Kinder arbeiten in der Landwirtschaft, in der Industrie. Insgesamt arbeiten mehr Jungen als Mädchen.

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Lernziele

Die Kinder sollen …

  • erfahren, was man unter Kinderarbeit versteht.

  • die Arten von Kinderarbeit kennenlernen.

  • den Vergleich der Kinderarbeit von früher und heute erkennen.

  • das Problem der Kinderarbeit in Krisenregionen nachvollziehen können.