Tiere in extremen Lebensräumen

Tiere – die Anpassungskünstler der Natur

 

Obwohl die Wüste, der Nordpol oder der Südpol Orte sind, an denen das Leben nicht leicht ist, wohnen dort einige Tiere. Doch um dort gut leben zu können, müssen die Tiere sich besonders gut an
ihren Lebensraum anpassen. Ich verrate euch jetzt einige Tricks, die diese Tiere anwenden, um zu  überleben

Der Eisbär

Der Eisbär ist ein wahrer Überlebenskünstler! Sogar sein Körper ist schon so gebaut, dass er auch bei extremer Kälte zurechtkommt. Seine Haare sehen zwar weiß aus, sind aber eigentlich durchsichtig und hohl. Auf diese Weise kann das Sonnenlicht durch das dichte Fell bis an die schwarze Haut des Eisbären durchdringen. Seine Haut ist deshalb schwarz, weil dunkle Farben Wärme am besten speichern.

Vielleicht hast du ja im Sommer schon einmal ein schwarzes T-Shirt angehabt, [...] dann weißt du, dass einem darin viel schneller heiß wird als zum Beispiel in einem weißen T-Shirt. Außerdem hat er unter der schwarzen Haut eine dicke Fettschicht, die ihn zusätzlich warmhält. Findet er allerdings nicht genug Nahrung, wird diese Fettschicht immer dünner und er friert. Der Eisbär kann gut schwimmen und sein Fell ist sehr ölig und wasserabweisend, damit das Eiswasser möglichst wenig an seine Haut herankommt. Trotzdem schwimmt er nicht oft, weil ein nasser Eisbär viel mehr Kalorien verbraucht als ein trockener. Er muss also sehr viel mehr fressen, wenn er nass ist und oft findet er lange Zeit nichts. Deshalb testet er vorsichtig, ob das Eis, über das er laufen möchte, auch stabil genug ist, damit er nicht einbricht.

Seine beste Nahrungsquelle sind Robben, weil diese besonders viel Fett haben. Um zu den Robben zu kommen und eine zu fangen, muss der Eisbär aber über das frische Eis laufen. Das ist momentan sehr schwierig, weil sich das Eis erst sehr spät im Jahr oder gar nicht bildet. Das liegt an der Erwärmung, die durch den Klimawandel stattfindet. Die einzelnen Eisschollen frieren oft nicht mehr zu einer dicken Eisdecke zusammen, so kann der Eisbär nicht darüber laufen, um zu den Robben zu kommen. Er kann zwar auch etwas anderes fressen, denn der Eisbär ist ein Allesfresser. Aber obwohl er durch wilde Beeren Vitamine bekommt oder ein Schneehuhn und Fische fressen kann, wird er noch lange nicht satt davon. Deshalb sind die Eisbären heute auch viel dünner und schwächer als zum Beispiel vor zwanzig Jahren.
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Polarfuchs

Polarfuchs

Auch der Polarfuchs ist gut an die Kälte des Nordpols angepasst. Sein weißes oder graues Fell ist sehr dicht und hält ihn warm. Er hat sehr kleine Ohren und eine kleine Schnauze, denn je näher die abstehenden Körperteile am Körper sind, desto wärmer bleiben sie.
Er ist Allesfresser, frisst aber meistens wilde Beeren, Schneehühner und Fische. Außerdem folgt er oft einem Eisbären und frisst, was dieser nach seiner Jagd übrig lässt. Hat der Polarfuchs einmal mehr Nahrung als er braucht, dann vergräbt er die Reste. Leider werden seine Vorratskammern aber oft von anderen Tieren geplündert.

Wüstenfuchs

Der Wüstenfuchs wird auch Fennek genannt. Sein Körper ist nur 30 bis 40 Centimeter lang, was ihn zum kleinsten Fuchs der Welt macht. Das heißt er ist nur so lang wie eine A4 Seite oder ein bisschen länger. Er hat eine längliche Schnauze und sein Fell ist sandbraun und sehr kurz. Wenn es sehr heiß ist hechelt er. Außerdem hat er sehr große Ohren und Fußsohlen, über die er seine innere Wärme nach außen abgibt. Darüber hinaus sind seine Fußsohlen sehr behaart, wodurch der heiße Wüstensand ihm nicht die Füße verbrennt. [...]

Der Fennek jagt in der Nacht, um die Hitze des Tages zu vermeiden. Er frisst alles, meistens aber Insekten Mäuse, kleine Vögel, Früchte und Pflanzenknollen. Wasser ist in der Wüste oft sehr schwer zu finden, aber zum Glück muss er nichts trinken, weil er über seine Nahrung genug Flüssigkeit zu sich nimmt. Tagsüber schläft er meistens in einem Bau, den er selbst in den Sand gräbt.
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Afrikanischer Elefant

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Der Afrikanische Elefant wohnt in der Steppe oder der Wüste. Dort kann es am Tag sehr heiß, in der Nacht aber auch sehr kalt werden, also muss sich der Elefant gut anpassen, um dort zu leben. In der Wüste gibt es meist sehr wenig Wasser. Wenn der Elefant einmal Wasser findet, dann trinkt er erst einmal eine ganze Menge. Er kann nämlich lange Zeit ohne Wasser auskommen, trinkt dann aber bis zu 200 Liter. Das ist so viel wie 200 Flaschen Milch. Wenn er getrunken hat spritzt sich der Elefant mit seinem Rüssel Wasser auf die Haut. Wenn das Wasser in der Hitze verdunstet, kühlt es die Haut. Das kannst du im Sommer übrigens auch ausprobieren: [...] Wenn dir besonders heiß ist, geh kalt oder zumindest kühl duschen. Trockne dich danach wenig oder überhaupt nicht ab. Das Wasser wird auf deiner Haut verdunsten und dich auf diese Weise abkühlen. Darum schwitzt der Mensch auch, wenn er Sport macht. Ihm wird heiß und er kühlt seine Haut mit seinem eigenen „Wasser“ ab.

Die Haut des Elefanten ist dafür aber besonders gut geeignet, weil sie sehr rissig ist und das Wasser, wenn es in die Risse rinnt, länger kühl bleibt. Oft findet der Elefant lange Zeit kein Wasser, dann bespritzt er sich bei starker Hitze mit Schlamm. Der Schlamm bedeckt seine Haut und schützt ihn wie Sonnencreme vor einem Sonnenbrand. Außerdem befreit er die Haut des Elefanten von Parasiten.
Darüber hinaus hat der Afrikanische Elefant größere Fußsohlen als die Elefanten in kälteren Gegenden. Durch sie kann er leichter auf dem weichen Sand der Wüste gehen. Außerdem kann er mit seinen Füßen spüren, wenn unter dem Sand Wasser ist und danach graben. Auch seine Ohren sind größer als die der anderen Elefanten, denn mit ihnen kann er sich Luft zufächeln und sie geben seine innere Wärme nach außen ab. Sogar sein Rüssel ist sehr praktisch für das Leben in der Wüste, denn dort gibt es nur wenige Pflanzen. Doch der Elefant ist nicht der einzige Pflanzenfresser, deshalb sind meistens alle Büsche und Gräser schon leergefressen. Mit seinem Rüssel kommt er aber auch an die hohen Äste der Bäume heran und kann sich dabei sogar auf die Hinterbeine stellen, um noch weiter hinauf zu kommen.
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Das merke ich mir:

Tiere von der gleichen Art, die in kalten Gegenden leben sind meistens größer als die, die in warmen Gegenden. Das ist zwar nicht bei jeder Tierart so, aber bei den meisten, weil ein größerer Körper, die Wärme besser speichern kann als ein kleinerer. Der Wissenschaftler, der das herausgefunden hat, heißt Carl Bergmann und nannte es die „Bergmannsche Regel“.

Der Kaiserpinguin, der am Südpol lebt, ist zum Beispiel viel größer als der Brillenpinguin, der in warmen Gegenden wohnt.

Auch der Polarfuchs ist größer als sein Verwandter der Wüstenfuchs. Die Körperanhänge, das sind zum Beispiel der Schwanz, die Ohren und die Schnauze, von Tieren in kalten Gebieten sind weniger lang als die Körperanhänge von ihren Verwandten in warmen Gebieten. Das ist so, weil große Körperanhänge leicht auskühlen und kleine Körperanhänge gut warm bleiben. Der Wissenschaftler, der das herausgefunden hat, heißt Joel Allen und nannte es die „Allensche Regel“.

So sind zum Beispiel die Ohren und Füße des Asiatischen Elefanten, der in kühleren Gegenden wohnt, kleiner als die, des Afrikanischen Elefanten, der in der Wüste zu Hause ist.

 

Genauso hat der Wüstenfuchs viel größere Ohren und Füße und eine längere Schnauze als der Polarfuchs.

Hast du dir einiges gemerkt? Jetzt kannst du dein Wissen überprüfen! Viel Spaß!

 

Ich hoffe, dir haben der Beitrag und die Quizze gefallen!

Alles Liebe,

Ronja Wißgott

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Lernziele

Die Kinder sollen …

  • den Text sinnerfassend lesen

  • den Inhalt des Textes wiedergeben, indem sie die Quizfragen richtig beantworten

  • den Inhalt des Textes wiederzugeben, indem sie die körperlichen Eigenschaften der Tiere richtig zuordnen